Es war schon komisch, dass ich so lange gebraucht habe, um meinen ersten Weihnachtsmarkt als Erwachsener zu besuchen. Irgendwie hat es sich nie ergeben. Aber dann, letztes Wochenende, war es endlich soweit. Und, ganz ehrlich? Ich hab’s mir echt nicht so vorgestellt.
Man steigt aus der Bahn und wird sofort von diesem Duft überfallen – gebrannte Mandeln, Glühwein und etwas, das ich erst nicht identifizieren konnte (Spoiler: es war Bratwurst). Es war wie eine riesige, warme Umarmung in der Kälte. Natürlich bin ich sofort zum Glühweinstand. Der erste Schluck war heißer als gedacht, und ja, ich hab mir die Zunge verbrannt. Aber wer nicht, oder? Ein kleines Ritual, das dazugehört, könnte man sagen.
Es gab so viele Stände, dass ich mich fast verloren hätte. Holzspielzeug, handgemachte Kerzen, kitschiger Weihnachtsschmuck – ich wollte alles sehen, aber die Menschenmassen haben es einem nicht leicht gemacht. Manchmal musste man sich einfach treiben lassen. Ich habe mich schließlich mit einem Riesen-Lebkuchenherz wiedergefunden, auf dem „Für Dich“ stand. Wer „Dich“ war? Tja, gute Frage. Es hängt jetzt in meiner Küche.
Was mir besonders gefallen hat, war die Stimmung. Alle waren so… entspannt? Fröhlich? Es hatte etwas Beruhigendes. Die Lichter, die Musik, die Leute, die sich ihre Hände an Glühweintassen wärmten – für einen Moment habe ich alles vergessen. Stress? Welche Deadline?
Am Ende des Abends hatte ich fast vergessen, dass meine Füße so richtig weh taten. Egal. Es war es wert. Vielleicht war ich ein bisschen zu spät dran, meinen ersten Weihnachtsmarkt zu erleben, aber hey – besser spät als nie, oder?