Ich wusste nicht, wie viel Zeug ich eigentlich besaß, bis ich mal an einem verregneten Samstag durch meine Schubladen gestöbert habe. Es war fast schon wie ein kleiner Schock: Kram, den ich ewig nicht benutzt habe, Bücher, die ich nie lesen werde, und Kleidung, die irgendwie nie das Tageslicht sieht. Kennt ihr das? Man sammelt so viel an, ohne es richtig zu merken.
Also hab ich beschlossen, mich von all dem zu trennen. Einfach mal richtig aufräumen. Klingt einfacher, als es ist, glaub mir. Erstmal denkt man, es reicht, ein paar Dinge auszusortieren, aber dann steht man plötzlich vor emotionalen Hürden. Das alte T-Shirt, das ich seit Jahren nicht getragen habe, hat eine Geschichte. Die Konzerttickets von 2014 – als könnte ich die Erinnerungen nicht ohne sie behalten. Verrückt, wie sehr wir uns an Dinge klammern.
Aber ich hab’s durchgezogen. Stück für Stück. Ich habe Kisten gepackt, Sachen verschenkt, Dinge verkauft. Am Anfang hat es sich komisch angefühlt, fast wie ein Verlust. Doch irgendwann kam das Gefühl der Freiheit. Mein Apartment wirkte plötzlich größer, heller. Und es war nicht nur der Platz, der sich verändert hat, sondern auch mein Kopf. Manchmal braucht man einfach weniger, um mehr zu fühlen.
Natürlich gab es Momente, in denen ich gezweifelt habe – „Brauche ich das wirklich nicht mehr?“ – aber im Endeffekt ging es genau darum: sich von Ballast zu befreien und bewusster zu leben. Heute habe ich nur noch Dinge, die ich wirklich brauche oder die mir Freude bereiten. Und weißt du was? Ich vermisse nichts. Im Gegenteil, ich habe das Gefühl, dass ich gewonnen habe.
Also, vielleicht probierst du’s auch mal aus. Wer weiß, vielleicht ist weniger ja auch für dich mehr.